Freitag, 12. Januar 2007
Mister X des FC Bayern München
steffenw, 16:28h
Winterpause ist die Zeit, die geprägt ist durch 1) Hallenzauber, 2) Silvester, 3) Schneemangel, 4) Auf die Pauke hauen von "Abteilung Angriff", Uli Hoeneß, aufgrund seiner Beteiligung an einer Nürnberger Würstchenfabrik auch liebevoll "Wurst-Uli" genannt. Jedes Jahr dasselbe Spiel: Die Bayern fliegen ins entfernte Dubai, um den Medien Sätze wie "Es werden schon noch einige Dinge folgen, die zeigen, dass wir eine aggressive Transferpolitik machen wollen" (Uli Hoeneß) oder "Wenn wir 30 bis 40 Millionen in die Hand nehmen müssen, dann machen wir das" (KH Rumenigge).
Ein ganz dicker Fisch, hier noch als Gegner, in der Nationalmannschaft jedoch vereint: Frank Ribery, Vizeweltmeister 2006 und potenzieller Nachfolger des ewig Rekonvaleszenten Sebastian Deisler...
Ein weiterer Name ist seit heute auch in aller Munde: Arjen Robben, Holland's Dribbelwunder (man erinnert sich leidlich an seine Duelle mit Mr. Hüftsteif Christian Wörns, dem ganz schön die Sohlen brannten...). Er kam bei Chelsea durch deren Systemumstellung auf 4-4-2 (er ist Außenstürmer) kaum zum Einsatz und erzielte nur 1 Tor in der Vorrunde.
Ein weiterer Name, der seit geraumer Zeit immer wieder mit dem FCB in Verbindung gebracht wird, so auch diesmal: Riquelme, argentischer Spielmacher vom FC Villareal.
Wir haben also wie jedes Jahr die große Bayernshow, viel wird versprochen und Unsummen an Geld stehen im Raum. Das, was oft vergessen wird ist Folgendes: Rummenigge nannte "40 Millionen" für bis zu drei Spieler. Wie man meint aus dem Fall Ballack gelernt zu haben, umfasst ein von den Verantwortlichen der Bayern genannter Geldbetrag aber nicht nur die Transfersumme, sondern zusätzlich noch Handgeld und Gehalt. Somit schrumpfen die 40 Mio. für drei Spieler (mal angenommen, ein Spieler dieser Kategorie bekommt 5 Mio. Handgeld, damit er nicht zu einem anderen Verein geht und pro Jahr 5 Mio. bleiben schon bei zwei Krachern nur noch 40 - 2*5 - 5*2 = 20 Mio. Und für 20 Mio. wird man (wenn überhaupt) genau EINEN Star holen können.
Betrachtet man nun noch die Sachlage, dass Lucio öffentlich (Sportbild dieser Woche) Rabatz macht (Anm.: Ihm wurde ein Wechsel zu Real Madrid verweigert letztes Jahr und man kritisiert permanent an seiner zu offensiven Spielweise herum)
und auch Owen Hargreaves hat nun schon öfters mit ManU angebandelt.
Nun muß also die Frage erlaubt sein, wie oft hat der FCB einen "Hammertransfer" oder "Kracher" angekündigt und was kam hinten bei raus. Es gibt genau !!!1!!! Hammertransfer, und das war Roy Makkay. Wir dürfen also gespannt sein, wer diesmal kommt. Und ob das Prädikat "Kracher" von den Fans geteilt wird...
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Gazprom - Vorsicht, die Russen kommen
steffenw, 16:01h
So, hallo zusammen, los geht mein Blog mit einer kleinen Geschichte über die Kommerzialisierung des Fussballs. Schalke hat mit viel Medien-Tam-Tam unter Anwesenheit von Russlands Präsidenten Putin einen sehr hoch dotierten Sponsorvertrag abgeschlossen, der in die Kategorie T-Com und FCB passt.
Überschlagen haben die beiden Parteien sich ja mit Lob, welches an manchen Stellen schon in Geschleime übergeht. Hier einige Beispiele:
"Die neue Zeitrechnung"
"überdimensionales Trikot mit dem Gazprom-Schriftzug"
"eine neue Dimension"
"Wir sind stolz, dass sich der weltweit größte Konzern für uns entschieden hat."
"Einen besseren Partner als Schalke hätten wir nicht finden können"
"neue Perspektiven"
"noch einmal sechs Millionen russische Schalke-Fans"
"wichtiger Meilenstein. Mit dieser Partnerschaft stoßen wir in eine neue Dimension vor"
"emotionalen Inszenierung"
"imposante Art und Weise"
"feierlich übergeben"
"stimmungsvolle Vorprogramm"
"Leer wird definitiv niemand ausgehen"
"passen ideal zu unserem Unternehmen"
"Das Wohl der Kleinen ist fest in der Unternehmensphilosophie von Gazprom verankert."
"da zählen nur die Kinder"
"Ich finde diese Idee von Gazprom einfach super"
Nachdem die Borussia aus Dortmund den letzten großen kapitalistischen Akt im deutschen Fussball kaum überlebt hat und dort fast die "Heuschrecken" den Laden übernommen hätten, stellt sich die Frage, was wohl die wahre russische Intention hinter dieser Marketingkampagne ist. Schalke 04, bekanntlich mit weit über 200 Mio. verschuldet und nach Insiderangaben durch das Verpassen der Champions League nur knapp der Zahlungsunfähigkeit entkommen, hat vielleicht Zugeständnisse gemacht, die erst später ans Licht kommen. Wir können auf jeden Fall gespannt sein...
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